18Juli
2001

Udziro Lake

Um sieben Uhr ist Tagwache und kurze Zeit später sitzen wir vor einem scharfen Buchweizengulasch, welches zwar schmeckt, zwölf Stunden später aber sicher besser angekommen wäre.

Zu siebt quetschen wir uns in einen Lada Niva und fahren ins Dorf, wo Gia mit seinem Gehilfen Schalwa, einer Flinte und zwei Pferden wartet. Dann geht’s zu Fuss in ordentlichem Tempo steil bergauf. Nach einer Stunde teilen wir uns das bisschen Wasser, das wir mitgenommen haben und schon bald wird klar, dass aus der kleinen Wanderung eine richtige Bergtour wird. Thiller und ich weigern uns trotzdem, unsere Rucksäcke den Pferden anzuhängen und sehen das als Training, schliesslich haben wir noch grösseres vor.

Über saftige Wiesen geht es ungefähr drei Stunden weiter bis in einen kleinen Sattel. Die Gegend erinnert uns an unsere Heimat, es sieht ähnlich aus wie im Rosenlaui. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir unser Ziel, einen mystisch blauen Gletschersee, aus dem zu trinken für irgendetwas gut sein soll. Dass wir am Udziro Lake sind, finde ich erst 20 Jahre später googleseidank heraus. Thiller und ich besteigen noch einen naheliegenden namenlosen Dreitausender, bevor uns ein drohendes Gewitter zum Abstieg zwingt.

Weiter unten treffen wir auf die anderen. Nach dem Gewitter gibt es gibt eine kleine Stärkung und Thiller macht noch einen kurzen Ausritt, bevor wir wieder absteigen. Am Abend jassen wir noch eine Weile und scheinbar bin ich dermassen schlecht, dass Thiller in unserem Reisetagebuch vermerkt, ich hätte ihm einen sicheren Slalommatch mit vier Bauern vermiest.

Links: Blick vom See zum Gipfel, wo man Thiller und mich erahnen kann und rechts: Blick vom Gipfel runter zum See mit dem Rest der Wandergruppe.