17Juli
2001

Ins Sanatorium eingeliefert

Nach einem kräftigen Frühstück geht’s mit zwei Autos los Richtung Kaukasus. Irgendwo verpassen wir eine Abzweigung, die Strasse wird mit jedem Meter schlechter und erinnert irgendwann an ein ausgetrocknetes Bachbett. Ordentlich durchgeschüttelt und mit einem Haufen Schrammen im Unterboden von Martins Kadett kommen wir in Tqibuli an, wo wir erwartet werden.

Als erstes gehen wir - was sonst?! - essen! Danach lassen wir uns nach Şovi in ein ehemaliges sowjetisches Sanatorium bringen, wo wir uns in einer Baracke einquartieren.


Das Sanatorium von Şovi, wo wir in der Baracke oben rechts Zimmer mit Etagen-Toilette haben.

Das Sanatorium hat zu seiner besten Zeit 5000 Plätze gehabt, heute ist es ziemlich heruntergekommen und nur noch wenige Zimmer sind brauchbar. Viel später erfahren wir dann mal, dass in unserer Heimat das Gerücht die Runde gemacht habe, es müsse uns schlecht gehen, weil wir in ein Sanatorium eingeliefert worden seien. Sanatorien dienten in der Sowjetunion aber nicht nur zur Reha sondern auch dazu, fleissige Genossinnen und Genossen, oder solche mit entsprechenden Beziehungen, mit Urlaub zu belohnen.

Gia, ein lokaler Tourenführer, meint, wir müssten am nächsten Tag unbedingt eine kleine Wanderung unternehmen, um die Gegend anzuschauen. Er würde uns gerne führen, es koste nur 50 Dollar pro Person! Wir einigen uns auf 20. Danach lassen wir uns in der Kantine von einem kleinen, lustigen Koch mit Goldzähnen das Nachtessen servieren.