03Juli
2001

Auf dem turkmenischen Konsulat

Wir stehen zeitig auf, frühstücken und fahren zum turkmenischen Konsulat. Entgegen den Empfehlungen des Hotelmanagers fahren wir selber hin und finden es fast auf anhieb.

Dort heisst es zuerst, wir müssten zehn Tage auf das Visa warten, obschon man uns vor ein paar Tagen telefonisch versprochen hatte, dass sich das in einem Tag machen liesse. Thiller telefoniert daraufhin mit der Botschaft in Ankara und tatsächlich kommt Bewegung in die Angelegenheit: Wir füllen Anträge aus, unsere Pässe werden kopiert und wir schreiben den wohl einschleimensten Brief unseres Lebens an den Generalkonsul mit einem Lobgesang auf Turkmenistan und Gründen, warum wir dieses wundervolle Land unbedingt durchreisen und kennenlernen wollen. Sollte Turkmenistan so etwas wie ein Staatsarchiv haben, so gehe ich schwer davon aus, dass dieser Brief dort archiviert ist. Aber es nützt: Kurz vor zwölf Uhr erklärt uns der Sekretär, dass wir das Visa sofort bekommen würden - jedoch nicht hier, sondern in Ankara.

400 Kilometer später, es ist schon später Nachmittag, treffen wir in Ankara ein. Hier das gleiche Spiel wie in Istanbul, mangels Karte fehlt uns die Orientierung und wir wenden uns diesmal an einen Polizisten. Er führe uns gerne hin, sein Kollege sei aber gerade beim Schuhe kaufen. Ob er uns in Zwischenzeit zu einem Tee einladen dürfe?

Überhaupt sind die Türken ein sehr gastfreundliches und vor allem interessiertes Volk. Sehr schnell ergeben sich interessante Gespräche und sobald wir eine Strassenkarte hervornehmen, müssen wir von unseren Plänen erzählen und bekommen gute Tipps für die besten Routen und was wir uns unbedingt ansehen müssen.

Natürlich ist die Botschaft kurz vor 18 Uhr schon zu, dafür wissen wir jetzt, wo sie ist und wann sie offen hat. Wir suchen uns ein Hotel, gehen in der Migros einkaufen und legen uns zeitig schlafen.

Türkischer Verkehrs-Alltag