30Juni
2001

Όλυμπος

Der Olymp: tönt nach Touristenhügel mit Seilbahn, was aber definitiv nicht der Fall ist. Der Hauptgipfel liegt immerhin auf 2918 Meter; das sind knapp zweitausend Höhenmeter Auf- und Abstieg. Zwar hätte es unterwegs drei Hütten mit Übernachtungsmöglichkeit, wir wollen das aber an einem Tag machen.

Um fünf Uhr weckt mich Thiller und behauptet, ich hätte verschlafen. Er habe schon geduscht, gepackt und sei startklar. Wir fahren zum Ausgangsort auf rund 1000 Meter. Da Thiller seinen Tagesrucksack im Zelt vergessen hat, müht er sich mit seinem 90 Liter-Kofferrucksack ab. Dafür hat eine grob geschätzt zehnkilönige Wassermelone gut darin Platz.

Um halb sieben marschieren wir los, erst durch bewaldetes Gebiet bis zur Refuge A auf 2100 Meter, wo wir uns ein Znüni gönnen. Dann wird’s deutlich alpiner und leider auch nebliger. 150 Meter unterhalb des Gipfels gibt es noch eine kurze geographische Diskussion, bei der ich mich zum Glück durchsetze, wodurch wir auf direktem Weg zum Gipfel Mytikas finden.

Leider sind uns die griechischen Götter nicht gut gesinnt und die erhoffte tolle Aussicht endet an der nächsten Nebelwand. Trotzdem geniessen wir die verdiente Melone und nach einem Gipfelschnupf machen wir uns an den Abstieg. Beim erneuten Rast in der Hütte werden wir getröstet, dass dies garantiert der einzige Nebeltag zwischen Juni und September gewesen sei. Danke!

Gipfel-Selfie auf dem Olymp

Den Rest des Abstieges diskutieren wir darüber, ob es gewichtstechnisch besser sei, eine leere PET-Flasche auf dem Gipfel flachzudrücken oder nicht und wie sich das Gewicht beim Abstieg verändert. Zum Glück haben wir keine anderen Probleme…