31Juli
2001

Wasserfall

Nach einem kräftigen Frühstück, Soso will tatsächlich schon wieder einen Cognac mit uns trinken, machen wir uns zu viert auf den Weg und wandern entlang eines Baches auf einem wenig begangenen Pfad durch den Wald. Natia mit profilarmen Halbschuhen, ich mit meinen schweren Scarpa. Sie spricht sehr gut Deutsch und runzelt regelmässig wegen unserem Bauerndeutsch die Stirn - ihre Ausdrucksweise ist sehr viel gehobener und grammatikalisch um einiges korrekter als unsere, dafür verwendet sie teilweise recht antiquierte Ausdrücke. Diese Gegensätze führen zu witzigen Auseinandersetzungen.

Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichen wir unser Ziel, den (Rocho?)-Wasserfall. Eingebettet in eine urwaldähnliche Landschaft könnte der etwa zehn Meter hohe Wasserfall einem Indiana Jones Film entsprungen sein. Das Wasser ist eiskalt, was die anderen an einem erfrischenden Bad hindert. Ich markiere den Helden und bleibe etwa zwanzig Minuten im Wasser, während Thiller auf den Scheitel des Wasserfalls klettert und dahinter noch einen zweiten entdeckt.

Auf dem Rückweg grillt Soso ein leckeres Schaschlik und wärmt auf den Steinen der Feuerstelle Chatschapuri auf, dazu trinken wir Rotwein aus Kuhhörnern. Ich würde gerne ein Foto von uns allen machen, aber Natia weigert sich: so verschwitzt lasse sie sich garantiert nicht fotografieren…