12Sept
2001

Schnee

Es schneit. Zuerst suchen wir in der dicken Nebelsuppe die Pferde, dann frühstücken wir mit frischem Brot, Kartoffeln und Schaffleisch. Wir werden gefragt, ob wir zum Mittagessen, unsere letzte Mahlzeit hier, Schaf oder Fisch möchten und entscheiden uns für Fisch. Schaf hatten wir zur Genüge und wir haben den Verdacht, dass sie wegen uns ein Schaf schlachten und wir in den Genuss der hiesigen ultimativen kulinarischen Delikatesse kommen würden: Schafsaugen. Das ist nun wirklich nicht nötig.

 
 

Unser Abschiedsessen und unten rechts ein Blick auf die Konstruktion der Jurte, die wir teilweise als Garderobe missbrauchen. Oben sieht man einen Teil der typischen Kuppel, die auch auf der kirgisischen Flagge dargestellt ist.

Am Vormittag spielen wir Karten, am Nachmittag Fussball. Das Wetter ist inzwischen besser geworden, uns geht auf dieser Höhe aber schnell die Luft aus. Dann folgt das Abschiedszeremoniell. Den Frauen, die uns bewirtet haben, stecken wir (natürlich auch wieder heimlich) ein paar Som zu, Djamilja schenken wir zudem unser Reise-Nähset und machen ihr damit eine Riesenfreude. Die Männer bekommen erst eine Runde Schnupf, dann verteilen wir Stümpen, die gleich angezündet werden. Einer der Männer schenkt mir eine Flasche Kumys und gibt zu bemerken, dass ich ihm dafür etwas bezahlen könnte. Die Frauen stauchen ihn deshalb ordentlich zusammen und zur Entschuldigung bekommen wir ein paar einheimische Zigaretten von ihm.

Ein Taxi bringt uns zurück nach Kochkor, wo wir in ein Hotel einquartiert werden und wo wir die letzten Tage bei einem guten Essen und (zu)viel Vodka noch einmal Revue passieren lassen.