21Sept
2001

Entrecôte

Pünktlich nach dem Frühstück steht ein Guide mit zwei Pferden parat. Wir fragen etwas unsicher, ob er denn neben uns herrennen wolle, was erst eine gewisse Ratlosigkeit und dann Diskussionen auslöst. Daraufhin wird ein drittes Pferd organisiert, wir sitzen auf und reiten erst einem Fluss entlang und durch eine Schlucht weiter in die Berge. Anfangs habe ich ein paar kleinere Meinungsverschiedenheiten mit meinem Reittier, nachdem ich ihm gedroht habe, ihn mittags auf den Grill zu legen, wenn er nicht pariere, geht es besser. Ich nenne ihn daher Entrecôte, Thiller meint, es sei ein wunderschöner schwarzer Wallach.

Um die Mittagszeit erreichen wir eine Blockhütte, wo wir rasten und etwas essen. Leider gibt es kein Kumys dazu. Der Rückweg führt über einen Grat, von dem wir einen herrlichen Ausblick über den Yssyk-Kul und die umliegenden roten Felsen haben. Das Wetter wird zunehmend besser und die letzten Kilometer legen wir bei einzigartiger spätsommerlicher Beleuchtung zurück. Wir - habe ich jetzt wirklich grad «wir» geschrieben? - würden gerne noch eine Schlaufe dranhängen, unser Guide scheint aber nicht so viel Sitzleder zu haben wie wir und daher reiten wir zurück ins Dorf, wo wir ihn auf ein Bier einladen, bevor wir zurück zu unserer Unterkunft gehen.