13Sept
2001

Der Schock

Es soll Ereignisse geben, an die man sich nicht nur ein Leben lang erinnert, sondern wo man auch nie vergisst, was man zu dem Zeitpunkt gerade gemacht hat, als man davon erfahren hat. Die Mondlandung soll dazu gehören und natürlich auch die Anschläge in New York am 11. September 2001. Von diesen erfahren wir aber erst heute, also mit zwei Tagen Verspätung.

Kurz nach sieben steht Basarbai aufgeregt neben meinem Bett, wir sollen aufstehen und frühstücken und das Ganze auch noch dawai. Bestellt war er für zehn Uhr. Er faselt etwas von einem Flugzeugabsturz, 100'000 Toten, Krieg mit Amerika und Atombomben auf Afghanistan. Das lässt uns nun doch nicht ganz kalt, insbesondere auch, weil schon der Taxifahrer gestern etwas in diese Richtung gesagt hat, was wir aber nicht ernst genommen haben. Mit einem Umweg zu Basarbais Datscha, wo er uns mit Lagman verpflegt, lassen wir uns zuerst zu Kurt ins Büro bringen, der uns auf den neuesten Stand bringt. Dann beziehen wir wieder «unsere» Wohnung in Bishkek, wo wir natürlich gleich die Glotze einschalten, um zu schauen, wie während unserer Abwesenheit die Welt aus den Fugen geraten ist.

Z’Nacht bei Wüthrichs, dort erörtern wir noch einmal die aktuelle Lage und erzählen von unserem Song-Kul-Trip.