13Juli
2001

Chingali

Am Morgen lasse ich mir die zweite Tollwutspritze geben und bin nun immun gegen tollwütige Hunde. Danach fahren wir zum «Baumarkt», ein Flohmarkt auf einem riesigen Gelände, wo alles verkauft wird, was irgendetwas mit Bauen, Auto, Elektro, etc. zu tun hat. Die meiste Zeit verbringen wir damit, einen Stecker für der Zigarettenanzünder zu suchen, damit Markus und Monika unsere mitgeschleppte Auto-Kühlbox weiterverwenden können. Wenn’s doch der Eggitraktor wenigstens bis hierher geschafft hätte, hier liessen sich die Einzelteile ehrenvoller verscherbeln…

20 Jahre später (2021) postet jeder über Social Media ein Foto seines Impfpasseintrages der Covid19-Impfung. Ich poste lieber das meiner georgischen Tollwutimpfung, die hat den grösseren Seltenheitswert...

Nach einem Coiffeurbesuch gehen wir am Abend frisch gestylt Chingali essen. Das sind mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen, also so eine Art Ravioli, die man von Hand isst und sich dabei die Finger verbrennen muss. Die Spitze, wo der Teig zusammengedrückt ist, isst man dabei nicht, sondern legt sie auf den Tellerrand und kann am Schluss zählen, wie viele man gegessen hat. Chingali belegen Rang 2 in unserem Ranking der georgischen Küche und wir beschliessen, dass wir die Kunst der Herstellung lernen müssen.

Während des Essens schmieden wir Pläne für die nächsten Tage, wir wollen ans Schwarze Meer und dann ein erstes Mal Richtung Norden in den Kaukasus.