19August
2001

Buchara

Zeitig machen wir uns auf, das historische Zentrum von Buchara zu besichtigen und beginnen mit dem Labi Houz, der zu meinem Lieblingsplatz unserer Reise quer durch Zentralasien wird: Gemütliches dolce far niente am Rand des künstlichen Teiches bei angenehmen Temperaturen unter jahrhundertealten Maulbeerbäumen. Lieblingsplatz vielleicht auch deshalb, weil wir hier erstmals nach zehn Tagen Reise so etwas wie Rast und Ruhe geniessen.


Labi Houz (persisch «am Teich») mit dem Nodir-Devonbegi-Chanaq.


 
 

Das etwa 50 Meter hohe Kalon Minarett (oben links) und das Chor Minor (oben rechts), die Zitadelle (unten links) und Thiller als Setzkastenfigur der Nodir-Devonbegi-Madrasa (unten rechts).

Nach einem überaus beeindruckenden Tag besuchen wir am Abend ein Freiluft-Theater/Kasperli-Show über Hodja Nasreddin, dem Till Eulenspiegel Zentralasiens. Über ihn gibt es zahlreiche Anekdoten und Geschichten, oft spielt er auch einfach nur eine Witzfigur. Ein Beispiel: Regelmässig überquert Nasreddin mit seinem Esel die Grenze und es gilt als ein offenes Geheimnis, dass er etwas schmuggelt. Doch so sehr sich die Zöllner bemühen, sie finden nie etwas bei ihm. Jahre später trifft er in einer Kneipe einen der Zöllner. Dieser meint, nach all den Jahren und jetzt, da alle im Ruhestand sind, könne er ihm doch erzählen, was er damals geschmuggelt habe. Nasreddin überlegt kurz, gibt sich einen Ruck und sagt: «Esel».

Die Statue von Hodja Nasreddin am Labi Houz und Impressionen von der Aufführung.